Das Gründungsjahr 1919

Die Umstände bei der Gründung der Feuerwehr Die Lebensumstände im Jahr 1919 war für unsere damaligen Vorfahren sehr schwierig. Im Jahr 1918 endete der 1. Weltkrieg und am 12. November 1918 entstand zuerst die Republik „Deutschösterreich“, dann mit dem Vertrag (Friedensvertrag) von St. Germain am 10. 9. 1919 die „Republik Österreich“. Die Bevölkerung litt unter der knappen Lebensmittelversorgung (Hungerwinter 1918/1919), die durch den Krieg und die Reparationszahlungen hervorgerufen wurde. Auch die „Spanische Grippe“ forderte von September bis Dezember 1918 tausende Opfer. Viele Schlüßlberger Männer waren zum Teil in jungen Jahren im Krieg gefallen und viele noch in Kriegsgefangenschaft. Es mangelte überall an Arbeitskräften, im Gewerbe und in der Landwirtschaft. Viele Gegenstände des täglichen Lebens waren kaum verfügbar. Man musste dafür weite Strecken zu Fuß, per Fahrrad oder mit der Eisenbahn zurücklegen. Trotz dieser äußerst schwierigen Umstände fanden sich einige Mitbürger, um eine Freiwillige Feuerwehr im Ort Schlüßlberg zu gründen.
 

Berichte aus dem 1. Protokollbuch: 

Erstes Zusammentreffen am 17. 8. 1919 von gesinnten Feuerwehrmännern im Gasthaus Pointner (Bräuhaus) in Schlüsslberg

Erster Bericht vom 1. Schriftführer der FF Schlüßlberg Johann Pointner (Wirt vom Bräuhaus in Schlüßlberg) am 17. 8. 1919 vom ersten Zusammentreffen von gesinnten Feuerwehrmännern. Besprechung am 17. August 1919 um 15.00 Uhr, Ort: Pointner`s Gasthaus (Bräuhaus) in Schlüsslberg

Anwesende: 

Herr Karl Pichlmann Dingbach

Herr Mathias Franzmeier Brandhof

Herr Johann Kreinecker Brandhof (Niedermayr)

Herr Josef Gruber Atschenbach

Herr Mathias Meindlhumer sen. Atschenbach

Herr Johann Hattinger Hiererberg (Fraunberger)

Herr Josef Scharinger Wintersberg

Herr Mathias Wimmer Wintersberg

Herr Franz Helmhart Schlüsslberg (Wagner)

Herr Mathias Meindlhumer jun. Atschenbach

Herr Franz Mayrhuber Brandhof

Herr Franz Watzinger Grieskirchen

Beschluss:

Gründung der Feuerwehr Schlüßlberg und mit den Vorarbeiten werden die Vorgenannten betraut. 1937 Schloss Schlüßlberg mit dem Bräuhaus „Pointner‘s Gasthaus“.

Einführende Worte von Johann Pointner, dem 1. Schriftführer der FF Schlüßlberg:

„Um den Nachkommen dereinst zu zeigen, was ein Volk, wenn es treu zusammen steht, zu leisten vermag, möge kurz die Entstehung der Freiwilligen Feuerwehr Schlüsslberg geschildert sein. Im Jahre 1914 tauchte bereits der Gedanke auf, dass Schlüsslberg als geschlossener Ort und seiner Umgebung eine Waffe gegen das räuberische Element Feuer bedürfe. Durch widrige Verhältnisse kam dieser Gedanke nicht zur Ausführung. Dann kam der Männer mordende Weltkrieg 1914-1918. Väter und Söhne zogen hinaus, die Heimat zu schützen und die daheim gebliebenen hatten nun allein nicht nur die bisher geschaffenen Werte zu schützen, sondern in harter Form mussten sie alle, Bauer und Knecht, Frauen und selbst Kinder, mithelfen, die Werte zu mehren, dem Boden die größte Ertragsmöglichkeit zu schaffen und sich üben im Samariterdienst. So gingen mehr als vier Jahre in harter Arbeit dahin und die Folgen des Weltkrieges traten nun in Erscheinung. Mehr denn je war es nun notwendig, ein einig „Volk von Brüdern“ zu sein und einerseits das, was verloren gegangen, wieder zu erobern, andererseits neue Werte zu schaffen und der kleinen, und so lebensschwachen Republik „Deutsch Österreich“ ihre Daseinsberechtigung zu erkämpfen.“

 
Abb. 1: Gründungsprotokoll
 
Da kam einem Mitbürger der Gedanke, es sei doch zum Nutzen aller, wenn dem Ort Schlüsslberg die Möglichkeit geboten werde, in der ersten Not dem Element einen energischen Halt zuzurufen und zu gebieten. In der Gemeinde-Ausschusssitzung Parz wurde diesem Gedanken Worte verliehen. Rüstig machte sich ein kleiner Kreis von Mitbürgern ans Werk. Um eine Grundfeste für den Bau dieses Hauses zu schaffen, wurde am 3. August 1919 in Kies-Humer`s Gastgarten ein Gartenkongress unter Mitwirkung des Herren-Quartettes Grieskirchen und des Zitherclubs Grieskirchen veranstaltet. Juxpost und ein Glückshafen bildeten einen zugkräftigen Grund für den Besuch. War auch der Wettergott uns nicht hold, so konnte am Schluss des Festes doch der Betrag von 2055 Kronen und 90 Heller als Reingewinn gebucht werden. Lag bisher die gesamte Geberführung in einer Hand, so konnte dieser Zustand doch auf Dauer nicht anhalten und so fand zur Festlegung gewisser Richtlinien in Johann Pointner`s Gasthaus in Schlüsslberg am 17. August 1919 eine kleine Vorbesprechung statt. Hierbei zeichneten sich einige wackere Männer durch Opfersinn und Hilfsbereitschaft aus, sodass mit ausgefülltem Gewissen, die am 6. August 1919 angekaufte Handdruckspritze für Pferdebespannung als künftige „Schlüsslbergerin „angesehen werden konnte.

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